Nordschleife © Four Motors, Marvin Schade

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Nordschleifen-Rennen mit Höhen und Tiefen

Das vierte Rennen der NLS Saison brachte nicht nur wechselhaftes Wetter mit, sondern vor allem ein Wechselbad der Gefühle. Unter 140 Racecars jagten Tommy Kiefer, Marco Timbal und Matthias (Matthes) Beckwermert den GT4 durch die grüne Hölle bis die schön-berüchtigte Strecke ihren Tribut forderte.

Das Qualifying am Samstag startete in typischer Eifelmanier mit Regen, doch das Team ließ sich nicht davon beeindrucken und fuhr souverän mit dem Porsche auf P1 in der AT-Klasse und P38 im Gesamtklassement.

Startaufstellung: Die Rennleitung deklarierte das Rennen zum Wetrace. In letzter Minute stieg das Four Motors Team angesichts des sich anbahnenden strahlendem Sonnenschein auf Slicks um. Trotz der noch kalten Reifen hielt Tommy Kiefer den Porsche im ersten Stint auf der Linie. Der tiefe Reifendruck, eingestellt durch Technikexperte Hauke Höschler, stellte sich bei der abtrocknenden Strecke dann als perfekt heraus. Ein dichtes Teilnehmerfeld erwartete Tommy zu Beginn, was den Fahrer aus Heidelberg nicht davon abhielt Top Speed zu fahren und Plätze zu gewinnen. Mit einer Bestzeit von 8:53 min – die zweitschnellste Zeit unter den 12 Caymnännern – sowie einer Top 25 Platzierung in Aussicht übergab Kiefer dann an Marco Timbal. Viele Code60s und doppelt gelb geschwenkte Flaggen sorgten für wenig Rhythmus, aber gutem Vorwärtsdrang. Durch das gemeinsame Coaching  der Piloten am Vorabend konnte der Schweizer seine Leistung aus dem Training massiv verbessern. Zum letzten Stint plus Splash&Dash sprang Matthias Beckwermert in den Cayman. Vertrauen in den Bio-Boliden war von der ersten Sekunde da, sodass er sowohl beschleunigen als auch einige harte Zweikämpfe mit anderen GT4s gewinnen konnte. Nach dem letzten Pitstop ging es auf die verbleibenden Runden in Richtung Zielgerade. Dann machte die Mutkurve ihren Namen alle Ehren: Etwas zu spät auf der Bremse brach Matthes das Heck aus. Trotz blitzartigem Gegenlenken war der Leitplankenkuss auf dem wenigen meterbreitem Gras unvermeidlich – das war dann das verfrühte Aus für Four Motors bei NLS 4.

Hauke Höschler / Porsche Cayman GT4 / Tommy Kiefer © Four Motors, Marvin Schade

But hey, that’s racing! Es war ein maßgeschneidertes Rennen mit allen Höhen und Tiefen, wie sie die Nordschleife eben hervorbringt. Wir sind froh, dass unser Pilot Matthias Beckwermert wohlauf ist. Jetzt heißt es: Aufstehen, Helm richten und weiterfahren. Der seitlich angeknackste blaue Blitz liegt in den kompetenten Händen der Profi-Kollegen von Project 1 Motorsport und wird wieder auf seine vier Beine gestellt. Gut, dass es sich bei dem Patienten um ein Bioconcept-Car handelt, denn die Bauteile wie etwa der Heckflügel aus Biofaser sind stabil und splittern im Gegensatz zu Karbonwerksstoffen bei Belastungen nicht.

Zum fünften Lauf, dem 6h-Rennen, wird das Four Motors Team um Smudo mit dem GT4 sowie dem GT3 Cup wieder in voller Stärke auftreten. Es ist der Höhepunkt der Saison und das letzte Kräftemessen vor dem ADAC TOTAL 24h-Rennen Ende September.