Tom von Löwis © Four Motors, Alexander Wunsch

Thomas von Löwis of Menar – Four Motors Teamchef und Visionär

Four Motors Teamchef Thomas von Löwis of Menar, auch als Tom von Löwis bekannt, war von 1987 bis 1992 in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) als Fahrer aktiv. Sein erstes Rennen absolvierte er auf dem Hockenheimring und sein letztes auf der AVUS. 1987, 1988 und 1992 nahm Tom von Löwis insgesamt an 35 DTM-Rennen teil. Beim Zolder 1987 schnitt er mit seinem BMW M3 als Zweiter ab und fuhr dabei die schnellste Runde im Rennen. Einer seiner Partner bei der Tourenwagen WM 1987 war Leopold Prinz von Bayern.

Als Motorsportmanager und Berater von Smudo kehrte Thomas von Löwis 2000 in den Rennsport zurück. Drei Jahre später gründete der »fliegende Baron« die Four Motors GmbH und griff selbst wieder ins Steuer. Schon das erste Four Motors Fahrzeug, ein eigens konfigurierter VW New Beetle TDI, wurde mit Biodiesel angetrieben – und Tom von Löwis von einer Vision: sich auf die Nachhaltigkeit im Motorsport zu spezialisieren.

Der Teamchef des Reutlinger Rennstalls verwirklichte 2006 seine Idee und nahm damit eine nie dagewesene Vorreiterrolle unter den deutschen Rennteams ein. In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entstand im Rahmen eines Förderprojekts des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) unter der Trägerschaft der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) eine Weltneuheit: das erste Bioconcept-Car, ein Biodiesel-betriebener Ford Mustang GT RTD. Die Karosserie des umweltfreundlichen Sportwagens war aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt, sodass sie dem Recycling zugeführt werden konnte. In den folgenden Jahren baute der grüne Pionier Tom von Löwis im Rahmen weiterer Förderprojekte mit dem Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) der Hochschule Hannover und dem Fraunhofer WKI alle zwei bis drei Jahre ein neues Bioconcept-Car auf, wobei die eingesetzten Komponenten aus Biofaserverbünden konsequent weiterentwickelt und der Einsatz der Bio-Werkstoffe auf den Innen- und Motorraum sowie Interieur ausgeweitet wurde.

Neben der Rennbegeisterung treibt den Visionär Tom von Löwis stets der Ehrgeiz an, die nachhaltigen Technologien im Automobilbereich kontinuierlich weiterzuentwickeln, zu optimieren und erfolgreich einzusetzen. Und damit steckt er alle an: Für das aktuelle Bioconcept-Car, einen Porsche Cayman GT4 Clubsport, konnte Thomas von Löwis einen innovativen Automobilhersteller gewinnen, der die Leichtbauteile aus Biofaserverbundwerkstoffen in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer WKI entwickelt, herstellt und auf Serientauglichkeit testet: die Porsche AG.

Aktuell setzt Four Motors drei Porsche in der Klasse AT ein: den 911 GT3 Cup 992 mit der Startnummer 320 als Speerspitze, den 718 Cayman GT4 Clubsport mit der Startnummer 420 als erstes Rennfahrzeug mit serienmäßigen Naturfaserleichtbauteilen und einem Naturfaserleichtbaukit sowie einen weiteren 718 Cayman GT4 Clubsport mit der Startnummer 633.

Mit reraffinierten Schmierstoffen, Leichtbauteilen aus Biofaserverbünden und einem E20 Plus-Kraftstoff fuhren Thomas von Löwis, Smudo und ihre Fahrerkollegen mit dem „Bioelfer“ bei den 24h-Rennen 2018 bis 2022 den Sieg in der Klasse „Alternative Treibstoffe“ ein. Bei den 12h-Nürburgring 2023 holte der Kader am Samstag mit einem überragenden 19. Platz das beste Gesamtergebnis in der Teamgeschichte.