Neue Kleider für den Cayman - Bio-Interieur von Bcomp

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Neue Kleider für den Cayman

Das Four Motors Bioconcept-Car: mit Naturfaserbauteilen in Karosserie und Interieur

Nach dem großen Erfolg der nachhaltigen Karosseriebauteile haben Bcomp, Porsche Motorsport und Four Motors jetzt auch den Innenraum des 718 Cayman GT4 Clubsport mit den umweltfreundlicheren Materialien ausgestattet, um die CO2-Bilanz des Rennboliden noch weiter zu senken. Sieben Teile wurden von Bcomp einem Reverse Engineering unterzogen, darunter die Luftführung, die Dachluke und die Blenden für Instrumente, Mittelkonsole und Handschuhfachdeckel. Wie bereits die Karosseriebauteile ist auch das Interieur im Sichtbio-Look gehalten. Damit sind fast alle Leichtbau-Komponenten, die normalerweise aus umweltbelastendem Carbon hergestellt werden, aus den deutlich nachhaltigeren Naturfaserverbundwerkstoffen gefertigt.

„Durch die Zusammenarbeit von den Porsche-Ingenieuren und den Naturfaserspezialisten von Bcomp konnte die Qualität der Naturfaserbauteile in den letzten Jahren auf ein neues Level gehoben werden und schlägt die Kohlefaserbauteile besonders bei der CO2-Bilanz um Längen. Wir freuen uns, mit dem Bio-Interieur jetzt nach und nach alle Kohlefaserteile in unserem 718 Cayman GT4 CS durch Biofaser ersetzen zu können,“ sagt Four Motors Teamchef Tom von Löwis.  

Four Motors Teamchef Tom von Löwis und Smudo freuen sich über die Biofaser-Bauteile am Porsche 718 Cayman GT4 © Four Motors / Elfimages-Motorsport

Alle Bauteile bestehen aus Flachsfasergewebe und beinhalten die innovativen ampliTex™- und powerRibs™-Technologien von Bcomp, die sich die natürlichen Vorteile der Flachsfaser zunutze machen. Die Naturfasergewebe sind ähnlich leicht wie Kohlefasergewebe und erfüllen die für semistrukturelle Bauteile erforderliche Steifigkeit mit einem gleichwertigem Gewichtseinsatz.

„Neben diesen primären Vorteilen verbesserten unsere Naturfaser-Technologien aufgrund ihrer inhärenten mechanischen Eigenschaften und Designs auch die Vibrationsdämpfung und liefern ein splitterfreies Crashverhalten. Angesichts des bewährten Technologietransfers von der Rennstrecke auf die Straße – und der Ähnlichkeit zwischen GT4- und Straßensportwagen – beweist dies, dass unsere Technologie auch auf der Straße eingesetzt werden kann,“ erklärt Dr. Christian Fischer, CEO von Bcomp.

Diesen Vorteil haben sich Bcomp und Porsche bereits beim zuvor entwickelten Exterieur zunutze gemacht, um zum Beispiel das Risiko für Reifenschäden zu minimieren. Die sehr gute Vibrationsdämmung der Naturfaserinterieur ist auch im Hinblick auf eine mögliche Geräuschentwicklung von Vorteil. Der CO2-Footprint der Naturfasergewebe ist laut Untersuchungen der Naturfaserspezialisten von Bcomp um bis zu 94 % geringer als beim Kohlefaser-Pendant. Zudem können dank thermischer Energierückgewinnung nicht mehr benötigte oder kaputte Bauteile dazu genutzt werden, die Produktion neuer Teile mit erneuerbarer Energie zu versorgen und einen nachhaltigen Prozess ohne Restmüll zu erzeugen.

„Wir müssen alle dafür sorgen, dass Naturfaser Verbundwerkstoffe mehr und mehr in der Welt der Automobil-Bauteile Anwendung finden,“ sagt Eduard Ene, Fachreferent Interieur GT-Straßenfahrzeuge, Porsche Motorsport.

Im Rahmen der IAA hat Porsche am Montag einen elektrischen Kundensport-Rennwagen vorgestellt, dessen in Karosserie und Interieur zu einem Großteil aus NFK besteht. Auch das neue Biofaser-Interieur des Four Motors Cayman war bei der IAA ausgestellt.